GEDENKSTUNDE zum 9. November in der Synagoge in Gudensberg

22.11.2022 | Aktuelle Infos, Allgemein, Veranstaltungen

SchülerInnen der GAZ wirkten mit

Wir erinnern Geschichte, um nicht zu vergessen, woher wir kommen.

Wer wir sind.

Und wozu wir fähig sind.

Wir erinnern, um uns nicht zu vergessen.

Hoffentlich nicht nur als bloßes Ritual an Gedenktagen,

sondern, um heute aufmerksam zu sein

(Zitat aus „Goldzwanziger“-Buch, S. 17)

Einen besonderen Moment der Erinnerung und des Gedenkens erlebten sechs Schülerinnen und Schüler der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule Gudensberg bei der Gedenkfeier zum 9. November im Kulturhaus Synagoge in Gudensberg. Vorbereitet waren die Lernenden auf ein Gedenken an ein Ereignis aus der Vergangenheit, doch der Streifenwagen vor dem Kulturhaus Synagoge, der die Veranstaltung begleitete und die Begrüßung der Bürgermeisterin Sina Best mit dem aktuellen Bezug zum Antisemitismus auf der Documenta, machten schnell klar, dass das Thema uns auch weiterhin beschäftigen muss. Dass wir aufmerksam sein müssen und Verantwortung übernehmen müssen, heute, hier in unserem Alltag. Um so wichtiger war es, etwas über die Geschichte des Heimatortes zu erfahren, zu erkennen, dass diese Taten nicht irgendwo, sondern überall, auch in der eigenen Stadt, verübt wurden. Dass Menschen aus diesen Häusern um die Ecke aus dem gemeinschaftlichen Leben verdrängt und vertrieben wurden. Dies wurde den Schülerinnen und Schülern noch einmal deutlich, als Herr Vaupel vom Verein Stolpersteine berichtete und auf die vielen Stolpersteine in der Stadt aufmerksam machte.

Schülerinnen und Schüler der GAZ beteiligten sich, gemeinsam mit Lehrerin M. Brunkow-Winterstein, an der Gedenkfeier

Nach einem Einblick in die Welt der jüdischen Musik, die für die Jugendlichen neu und anders war, wurden sie selbst aktiv in dieser Gedenkstunde. Mit großer Ernsthaftigkeit und Ruhe verlasen sie die Namen der 69 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und entzündeten für jeden von ihnen eine Kerze. Die besondere Stimmung, die hier entstand, wurde mit dem Totengebet, das zum Abschluss abgespielt wurde, noch eindringlicher und spürbarer. Beteiligt sein, mitwirken, erfahren, Verantwortung übernehmen, aufmerksam sein für die Zukunft. Diese Gedanken nehmen die sechs Beteiligten Jugendlichen von diesem Abend mit.

(Bericht: Martina Brunkow-Winterstein; Fotos: jd/Stadt Gudensberg)