Abschlussklassen besuchten Gedenkstätte Buchenwald

22.02.2024 | Aktuelle Infos, Allgemein, Ausflüge, Klassenfahrten, Veranstaltungen

Mitte Februar brachen 79 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 9e, 9f, 10c, 10d und 10a gemeinsam mit ihren Geschichtslehrern nach Thüringen auf. Ziel war die Gedenkstätte Buchenwald auf dem Ettersberg in Weimar.

Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit „Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg“ sollte diese Exkursion den Jugendlichen einen besseren Einblick in die Machenschaften der Nazis geben. Auf einem von Experten geführten Rundgang erfuhren sie einiges über das Konzentrationslager Buchenwald, seinen Aufbau und seine sich ändernden Funktionen. Zudem wurde über die Verflechtungen des Lagers mit der Stadt Weimar und der Zivilbevölkerung sowie der Wirtschaft aufgeklärt. Währenddessen wurden die Schülerinnen und Schüler immer wieder angeregt, mit den Experten in Dialog zu treten, was sie auch intensiv nutzten, indem sie nicht nur wichtige Fragen stellten, sondern auch mit bereits im Unterricht erworbenem Fachwissen glänzen konnten (zur Freude der mitgereisten Fachlehrer).
Nach der Führung war noch Zeit, das Gelände der Gedenkstätte samt Museum zu erkunden.

Als überaus angenehme und disziplinierte Schülerinnen und Schüler gelobt, von den vielen Eindrücken der vergangenen Stunden beeindruckt, teils bedrückt und merklich nachdenklicher als auf dem Hinweg, trat man schließlich den Heimweg nach Gudensberg an. Gegen 17:30 Uhr erreichte die Gruppe mit ihren Geschichtslehrern erschöpft, aber um viele Erfahrungen reicher die GAZ.

(Marc Schlotzhauer-Nolte, Geschichtslehrer)


Der folgende Bericht von zwei Schülerinnen der Klasse 10a macht deutlich, wie sie den Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers empfunden haben:

„Am 15. Februar 2024 besuchten wir die Gedenkstätte Buchenwald, die sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald befindet. Der Besuch dieser historischen Stätte war für uns von tiefgehender Bedeutung und sorgte für eine beeindruckende Erfahrung.
Als wir das Gelände betraten, fühlten wir sofort eine Atmosphäre der Stille und Ehrfurcht. Die weitläufige Anlage, umgeben von dichten Wäldern, bot einen bedrückenden Anblick, der an die grausamen Ereignisse erinnerte, die hier während des Zweiten Weltkrieges stattfanden.
Der Rundgang durch die Gedenkstätte führte uns zu verschiedenen Orten von historischer Bedeutung, so besuchten wir auch den ehemaligen Bahnhof, wo ca. 10.000 Häftlinge aus ganz Europa ankamen. Es war äußerst erschütternd zu hören, wie planlos und unter welchen Bedingungen sie hierhergebracht wurden.
Wir besuchten auch das ehemalige Gefangenenlager, wo Tausende von Menschen unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten wurden. Die Überreste der Baracken und die Gedenkfotos mit den Namen der Opfer waren berührend und ließen die Verbrechen, die hier begangen wurden, lebendig werden.
Während unseres Besuches stießen wir auf die Berichte des mittlerweile verstorbenen Franzosen Bertrand Herz, der so seine Geschichte und seine Erfahrungen mit uns teilte. Seine Schilderungen von Leid und Mut war zutiefst bewegend und ließen uns die unvorstellbare Grausamkeit des Holocausts noch deutlicher erkennen und fühlen.

Der Besuch der Buchenwald-Gedenkstätte ermöglichte uns einen tieferen Einblick in die dunkelste Stunde der Geschichte Deutschlands, sorgte für eine emotional aufwühlende Erfahrung und unterstrich die Erinnerung daran, dass wir die Vergangenheit niemals vergessen dürfen, so schrecklich sie auch war und bleibt, dass es unsere Verantwortung bleibt, uns gegen Rassismus, Hass und Intoleranz zu stellen und zu engagieren, um sicherzustellen, dass sich solch grauenhafte Taten nie wiederholen.“

(Elida Kalkan und Luka Uzkuraityté, Klasse 10a)

Titelbild: Eine Expertin erklärt in einem Lehrraum anhand eines Modelles des Arbeitslagers um 1938 herum den Lageraufbau und die Funktionen der verschiedenen Abschnitte und Gebäude. (Foto M. Schlotzhauer-Nolte)