Vier Abschlussklassen feiern ihren Schulabschluss an der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule Gudensberg
Gudensberg – Der letzte Schultag. Ein Moment, der für viele Schülerinnen und Schüler kaum greifbar schien – und dann plötzlich doch so schnell kam. Für die Klassen 10A (Gymnasium, Klassenlehrer Timo Breithaupt), 10C und 10D (Realschule, Klassenlehrerinnen Christina Wolf und Sabine Meyer) sowie die 9E (Hauptschule, Klassenlehrer Lars Weldner) ging mit dem Abschluss an der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule Gudensberg eine intensive gemeinsame Zeit zu Ende. Und mit ihr begann etwas Neues.

Schon in den letzten beiden Schulwochen lag ein besonderer Ton in der Luft. Der Alltag hatte sich verändert, der Blick ging zurück – aber auch voraus. Die Abschlussklassen prägten in diesen Tagen das Bild der Schule, feierten ihre Mottowoche mit Kreativität und Humor. Besonders der Schüler-Lehrer-Tausch sorgte für viele Lacher: Die Schülerinnen und Schüler trafen sehr gelungen die Outfits ihrer Lehrer-Vorbilder.
Gleichzeitig zeigten die Schülerinnen und Schüler, wie stark ihre Verbindung zur Schule ist: Mit Pinsel und Farbe verewigten sie sich auf einer Wand des Schulgebäudes – ein buntes, bleibendes Zeichen ihres Abschieds. Die letzte Woche begann traditionell mit der „besinnlichen Stunde“, liebevoll gestaltet von den Lehrerinnen Frau Bargheer, Frau Brunkow und Frau Ganß. Unter dem Titel „Drachen“ wurden die Jugendlichen eingeladen, sich symbolisch mit ihren inneren Herausforderungen auseinanderzusetzen – ein stiller, nachdenklicher Moment inmitten des Trubels.

Doch nicht alles war wie in den Jahren zuvor. Der klassische Abschlussstreich wurde neu gedacht – statt Lehrerinnen und Lehrer auf die Bühne zu holen, wollten die Abschlussklassen einen besonderen Tag mit der ganzen Schulgemeinschaft gestalten. Sie luden alle Schülerinnen und Schüler der GAZ ins Terranobad ein. Dank der Unterstützung der Stadt Gudensberg konnte der Eintritt für alle kostenlos bleiben. Ein Tag voller Leichtigkeit, Gemeinschaft und Sonne – eine Idee, die viele beeindruckte.
Am Donnerstag, dem 26. Juni, folgte der offizielle Abschied. Vormittags halfen die Abgängerklassen beim Aufbau der festlich dekorierten Sporthalle. Später verabschiedeten sich die restlichen Schülerinnen und Schüler mit einem Spalier auf dem Schulhof – ein emotionales Ritual, das jedes Jahr zeigt, wie tief die Verbundenheit untereinander ist.

Am Abend dann der feierliche Höhepunkt: Zeugnisverleihung, Musik, Rückblicke. Das Moderatorenteam aus Lina Sporbert, Christina Papadakis, Hans Rudolph, Luis Alonso und Max Naumann führte charmant und souverän durch das Programm. Musikalisch sorgte Toni Lachmann (Jahrgang 9) mit seinem Gitarrensolo von Nothing Else Matters für einen stillen Höhepunkt – ein Song, der in diesem Moment mehr sagte als viele Worte.
Besonders bewegend war die Erinnerung an Emma Weiß aus der 9E. Drei Wochen vor ihrem Abschluss verstarb sie mit einer schweren Krebserkrankung. Ihren Platz bekam sie dennoch auf der Bühne begleitet von Seifenblasen und leisen Worten, mit denen ihre Mitschülerinnen ihr gedachten. Emma hatte bis zuletzt gehofft, ihren Schulabschluss noch zu schaffen. Dass sie ihn nicht mehr erleben konnte, machte diesen Moment umso bedeutungsvoller – und zeigte, was wirklich zählt.
Nicht alle Klassenlehrkräfte konnten an diesem Abend persönlich teilnehmen. Frau Meyer (10D) wurde würdig von Herrn Schoch vertreten, Frau Wolf (10C) musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen – für sie sprang Frau Duong ein, die die Klasse einfühlsam durch den Abend begleitete. So wurde auch in diesen Situationen deutlich, wie sehr die Schulgemeinschaft zusammensteht.

Die Vorsitzende des Fördervereins, Frau Wenigmann, ehrte im Anschluss an die Zeugnisvergaben die Schülerinnen und Schüler mit den besten Abschlusszeugnissen jeder Klasse sowie die sozial engagiertesten Jugendlichen des Jahrgangs. Mit warmherzigen, persönlichen Worten gelang es ihr, die besonderen Leistungen jedes Einzelnen zu würdigen – sei es in Bezug auf schulische Exzellenz oder soziales Miteinander.
Die Preisträgerinnen und Preisträger: Schülerinnen und Schüler mit dem besten Notenschnitt in ihren Klassen:
10A Jasmin Schlag (1,0), 10C Zuzanna Skryzymowska (1,4), 10D Emely Pape (1,1) und 9E Lenny Faßbender (1,6).
Die sozialsten Schülerinnen und Schüler:
10A Faustyna Sporyszkiewicz, 10C Laurenz Dittmar, 10D Christina Papadakis, 9E Henry Seitz.
Doch nicht nur die Absolventinnen und Absolventen wurden geehrt. In einer eigens gestalteten Oscarverleihung bedankten sie sich bei ihren Lehrerinnen und Lehrern mit selbstgewählten Kategorien. Persönliche Laudationen würdigten besonderes Engagement, Humor oder einfach das Gefühl, gesehen worden zu sein. So wurde u. a.
Herr Engelbach als „Bester Newcomer“ ausgezeichnet, Frau Alter erhielt den Oscar für den „Besten Unterricht“. Ein kleines Dankeschön und ein großes Zeichen der Wertschätzung.


Im Anschluss ließen alle den Abend gemeinsam bei einem von der Schülerschaft organisierten Buffet ausklingen. Bei Getränken, Würstchen und vielen Gesprächen wurde gelacht, erinnert, manchmal auch geschwiegen.
Und vielleicht saßen manche an diesem Abend da, dachten an all die Jahre, an Umwege, Zweifel, neue Anfänge – und spürten plötzlich: Am Ende war es der richtige Weg.